Die Muskeln der Rotatorenmanschette umhüllen das Schultergelenk, fixieren den Oberarm am Schulterblatt und erlauben die Schulter zu bewegen. Ein Riss dieser Sehnen ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch die Funktion der Schulter beeinträchtigen. Es gibt 2 unter- schiedliche Möglichkeiten sich eine Rotatorenmanschettenruptur zuzuziehen:
Bei einem heftigen Sturz kann durch eine Überspannung ein Teil der Manschette einreissen, wir nennen dies traumatisch. Dies ist normalerweise stark schmerzhaft, verbunden mit Bewegungs- einschränkung und Kraftverlust.
Bei einem degenerativen Riss kommt es auf dem Boden einer Durchblutungsstörung zu einer schleichenden Abnützung der Sehne, was schliesslich zu einem Defekt in der Manschette führt, dies ist oft symptomlos.
Nicht jede Ruptur muss behandelt werden. Fühlt sich der Patient aber durch Schmerzen oder Funktionsausfall gestört, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:
Schulterarthroskopie mit Débridement der Rotatorenmanschette (Entfernung von entzündlichen Geweberesten):
Bei kleinen Rissen oder Anrissen der Sehnen, welche keiner Fixierung bedürfen oder bei sehr ausgeprägter Schädigung der Rotatorenmanschette, die nicht mehr chirurgisch repariert wer- den kann, werden verletzte Sehnenanteile abgetragen und entzündliche Veränderungen der Gelenkkapsel entfernt. Dieser Eingriff dient vor allem der Schmerzreduktion, eine Verbesserung der Funktion ist durch die Schmerzreduktion möglich.
Nach der Operation wird der Arm in einer Schlinge getragen, Bewegungsumfang in Abhängigkeit mit den Schmerzen. Die Operation erfolgt in einer Narkose oft kombiniert mit regionaler Betäubung. Der Arm wird nach der Operation für mehrere Stunden schmerzfrei und unempfindlich gehalten. Bei Bedarf kann ein Schmerzkatheter eingesetzt werden. Das Vorgehen wird mit Ihnen in der Anästhesie-Sprechstunde besprochen.
Bei einer Arthroskopie, auch Gelenkspiegelung genannt, wird eine mit einer Kamera versehene Optik durch einen ca. 1 cm langen Hautschnitt von hinten ins Gelenk eingeführt. Durch einen oder mehrere kleine Hautschnitte werden die Arbeitsinstrumente eingeführt. Bei einer Arthroskopie kann man das Gelenk betrachten und mit speziell angefertigten Instrumenten Operationen durchführen. Das Gelenk wird dabei permanent mit Wasser gespült.
Nach dem Eingriff ist das Gewebe durch das Spülwasser geschwollen. Diese Schwellung verschwindet aber spontan innerhalb von 24 Stunden. Auch der Raum zwischen Schulterdach und Rotatorenmanschette (Subacromialraum) kann bei diesem Eingriff betrachtet werden.
Eine Arthroskopie wird in Allgemeinanästhesie durchgeführt. Der Patient befindet sich dabei in halbsitzender Lage.
Am Ende der Operation werden die kleinen Hautschnitte durch einen selbstauflösenden Faden verschlossen.
Die weitere Behandlung (zum Beispiel Armschlinge) richtet sich nach der durchgeführten Operation. In jedem Fall wird eine intensive ambulante Physiotherapie nötig sein.
Bei einer ausgerenkten (luxierten) Schulter ist der Oberarmkopf aus der Pfanne ausgekugelt, was zu folgenden Schäden führen kann:
Die Behandlung einer akuten Schulterluxation besteht in der baldmöglichsten Wiedereinrenkung (Reposition). Vorher muss anhand von Röntgenbildern ein Knochenbruch ausgeschlossen werden. Für die Reposition ist meist eine Narkose notwendig. Nach der Reposition und dem Ausschluss einer knöchernen Verletzung wird die Schulter, je nach Alter des Patienten, in einem Gilet ruhiggestellt und mit Physiotherapie behandelt.
Die Behandlung einer anhaltenden Instabilität wird individuell angepasst. Normalerweise kann durch eine Physiotherapie alleine keine dauernde Heilung der Instabilität erzielt werden.
Eine Kapselausdehnung oder eine Lösung der Gelenklippe (Bankart-Läsion) kann mit einem arthroskopischen Eingriff (Gelenkspiegelung) repariert werden.
Dabei werden Knochenanker mit Fäden in den Rand der Schulterpfanne eingelassen, um die losgelöste Gelenklippe und die ausgedehnten Kapselteile wieder am knöchernen Pfannenrand zu fixieren. Bei grösserer knöcherner Verletzung muss die Instabilität eventuell offen operiert werden. Dann wird im vorderen Teil ein 4 bis 6 cm langer Hautschnitt angelegt. Der vorne über dem Oberarmkopf liegende Muskel (M. Subscapularis) wird nahe am Ansatz gespalten, die Gelenkkapsel geöffnet und der Knochendefekt mit dem Coracoid (einem schulternahen Knochenfortsatz) ersetzt. Anschliessend wird die ausgeweitete Kapsel überlappend wieder verschlossen und der M. Subscapularis nahe am Ansatz vernäht (Latarjet-Operation).
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